AKTUELLES VON UNSEREN
DIENSTABENDEN
Neben den einzelnen Lehrgängen des Landkreises Osnabrück sowie der Landesfeuerwehrschulen ist es wichtig, regelmäßig das Erlernte zu üben. Aus diesem Grund veranstaltet die Feuerwehr Rieste an jedem Mittwoch, in der Zeit von 19:30 Uhr bis 21:30 Uhr, einen Dienstabend. Ziel des jeweiligen Dienstabends ist es, verschiedene Situationen praktisch und theoretisch zu üben. Welche Themen an dem jeweiligen Dienst behandelt werden können Sie unserm Dienstplan entnehmen. Die Inhalte der Dienstabende werden von unseren Gruppenführern erarbeitet und decken das ganze Spektrum der Feuerwehr ab. Dies erstreckt sich über Objektbesichtigungen bis hin zu Simulationen eines Verkehrsunfalls oder Gebäudebrands.
Auf den folgenden Bildern und Beschreibungen erhalten Sie einen kleinen Einblick in unseren Dienstalltag:
Das Motto der Feuerwehr lautet: „Löschen, Retten, Bergen, Schützen“ und diesem werden wir natürlich gerecht! Im Folgenden Verlauf stellen wir Eindrücke aus unseren Diensten dar. Für die etwas einfachere Unterteilung Erfolgt dies in den drei Themenfeldern Brandbekäpfung, Technische Hilfe und Objektbesichtigung.
Dienstabend Brandbekämpfung
Was machen wir an einem Dienstabend im Themenfeld Brandbekämpfung?
Es gibt drei Optionen ein Feuer zu löschen, durch Entzug von Sauerstoff, durch Entzug von brennbarem Material oder durch Kühlung. Alle drei kommen im praktischen Feuerwehralltag zum Einsatz. Wird ein Feuer mit Sand bedeckt oder mit Schaum bedeckt oder mit einem CO₂ Löscher bekämpft, entzieht man dem Feuer den Sauerstoff. Mit Hilfen von Schneisen im Wald oder um grubbern eines Feldes wird dem Feuer das Material entzogen. Die Methode des Kühlens unter Verwendung von Wasser wird am häufigsten eingesetzt. Aus diesem Grund folgen wir bei der Beschreibung der Dienstabende hier dem Wasser.Dies ergibt die ersten Themen für einen Dienst.
Wie bauen wir eine Löschwasserversorgung auf? Dies ist ein absoluter Klassiker und wird schon früh in der Laufbahn eines Feuerwehrkameraden gelehrt. Nicht desto trotz muss es regelmäßig geübt werden, damit es im Einsatz schnell geht. Dies verdeutlicht eine einfache Rechnung: Auf unserem HLF und TLF befinden sich kombiniert 3800 Liter Wasser. Ein Strahlrohr der Größe C gibt 100 Liter oder 200 Liter Wasser bei 6 Bar in der Minute ab. Ein Strahlrohr der Größe B sogar 400 Liter oder 800 Liter. Nehmen wir ein übliches B Strahlrohr und zwei C Rohre, bei einem Gebäudebrand, ist unser Wasser in ca. 6 Minuten leer. Wir üben hier die Entnahme von Wasser mit einem Hydranten, aus Löschbrunnen und aus offenen Gewässern wie Flüsse oder Teichen. Nicht nur das Üben der Entnahme, sondern auch die Kontrolle ist unsere Aufgabe. So kontrollieren wir einmal im Jahr über 100 Hydranten in unserm Ort auf ihre Funktion und alle 16 Löschbrunnen sogar 2-mal. Diese müssen eine halbe Stunde unter voller Last sicher Wasser fördern. Die folgenden Bilder vermitteln einen Eindruck zum Thema Löschwasserversorgung.
Nach dem jetzt ausreichen Wasser an der Einsatzstelle vorhanden ist, wird die Bekämpfung des eigentlichen Feuers trainiert. Das ganze beginnt an unsern Pumpenbedienständen. Der Maschinist muss die Bedienung der Pumpe im Schlaf können. Dies setzt immer wieder viel Erfahrung bei unseren alten Schätzen wie der „wilden Hilde“ (TLF) und der Tragkraftspritze (TS) voraus. Der Maschinist muss darauf achten, dass immer ausreichen Wasser im Vorrat ist und die Drücke bei der Wasserabgabe stimmen.
Zur Wasserabgabe stehen uns eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung. Hier zu nennen sind die Mehrzweckstrahlrohre (B, C, D von groß nach klein), ein Hohlstrahlrohr, Dachwerfer, Mobilerwerfer, Hydroschild und Fognails. Jedes hat seine besonderen Einsatzgebiete und Verwendungstechniken, welche einzeln geübt werden.
Jetzt sind alle einzelnen Element von der Wasserentnahme bis zur Wasserabgabe trainiert. Als nächsten Folgen etwas größere Dienstabende, an dem der gesamte Aufbau einer Einsatzstelle geübt wird. Hier kommen noch Elemente wie Löschtaktiken hinzu. Ein Beispiel wäre hier die Riegelstellung, bei der das Feuer nicht direkt bekämpft wird, sondern die Verhinderung der Ausbreitung auf weitere Flächen oder Gebäuden das Ziel ist. Auch das Zusammenspiel mit Feuerwehren aus der Nachbarschaft wird regelmäßig geprobt.
Wie laufen solche Dienste ab?
Es wird ein Einsatzszenario vorgeben, welches abgearbeitet werden muss. Hierfür werden unterschiedlichste Gebäude genutzt. Mal stellt eine Firma eine Halle zur Verfügung oder es wird an einem Schuppen eines Feuerwehrkameraden geübt. Hilfsmittel wie eine Nebelmaschine kommen zum Einsatz, um ein möglichst realistische Umgebung zu erzeugen. Am Ende wird besprochen, was gut lief oder was noch verbessert werden muss und vielleicht auf einem anderen Dienst wieder Thema wird.
Aber nicht nur Brände von Gebäuden werden trainiert, auch Brandszenarien von Fahrzeugen oder Flächen wie Wälder oder Getreidefelder. Hier kommen noch einige Besonderheiten hinzu. Wir arbeiten mit Landmaschinen wie Güllefässer mit Wassern zusammen oder wir bauen mit mehreren Fahrzeugen einen Pendelverkehr für die Wasserversorgung auf. Dieser kommt zum Einsatz, wenn keine Hydraten oder offenen Gewässer in der Nähe sind. Bei Flächenbränden gehen Übungen sogar so weit, dass in einem gesicherten Bereich ein Stoppelfeld entzündet wird, um Ausbreitung zu verstehen oder unterschiedliche Techniken des Löschens in der Praxis zu testen. Hierfür ist bei einem echten Einsatz natürlich keine Zeit, da muss das gelernten funktionieren.
Atemschutzgeräteträger
Beim Thema der Brandbekämpfung spielen die Atemschutzgeräteträger (AGT) eine besondere Rolle. Nicht jeder Kamerad_in in der Feuerwehr darf ein Atemschutzgerät tragen. Hierfür ist ein zusätzlicher Lehrgang erforderlich, für den man 18 Jahre alt sein muss. Des Weiteren muss man alle drei Jahre in einem Medizinischentest (G26) seine Tauglichkeit nachweisen und jedes Jahr an unserer Feuerwehrtechnische Zentrale auf einer Strecke mit Sportgeräten ein Leistungstest absolvieren. Warum der ganze Aufwand?
Ein AGT kommt dann zum Einsatz, wenn man durch z. B. Rauchgase oder Partikel nicht mehr ohne Atemluft aus der Flasche atmen kann. In einem Brandeinsatz kann das bei einem Außenangriff mit Wasser, beidem man im Rauch steht, der Fall sein. Des Weiteren kommt der AGT auch im Innenangriff zum Einsatz. Besonders dies muss regelmäßig geübt werden, da wir hier unmittelbar in Gefahr sind. Solche Einsätze sind nötig, um eine direkte Brandbekämpfung bei z. B. einem Zimmerbrand durchführen zu können. Wenn eine Person im verrauchten Haus noch vermisst wird, starten die AGTs die Suche. Diese unterschiedlichen Einsätze werden auf den Diensten geübt. Wie kann ich unter null Sicht eine Person finden? Wie öffne ich eine Tür, hinter der ein Feuer ist? Wie belüfte ich eine Wohnung richtig? Wie rette ich eine Person oder einen Kameraden aus dem Gebäude? Darüber hinaus erfolgen Übungen zur Fitness und dem richtigen Umgang mit der Ausrüstung.
Dienstabend Technische Hilfe
Der Name Feuerwehr lässt darauf schließen, dass es hier irgendwie um Brandbekämpfung geht. Diesen Gedanken haben viel und er ist natürlich auch richtig. Wie vieles in der Geschichte hat sich aber auch die Feuerwehr gewandelt. Heutzutage nimmt der Anteil an Einsätzen im Bereich technische Hilfe den größten Teil ein. Wie beim Thema Brandbekämpfung ist das Feld der technischen Hilfe sehr breit aufgestellt. Es beginnt mit der Unterstützung unserer Kollegen aus dem Rettungsdienst mit Tragehilfe oder Türöffnung. Einen weiteren großen Bereich nimmt der Einsatz bei Unwetterlagen ein. Die meisten großen Einsätze kommen aus dem Bereich des Straßenverkehrs. Hier ist unsere Hilfe gefragt, wenn Betriebsmittel auslaufen oder Personen aufgrund eines Unfalls in ihrem Fahrzeug eingeklemmt sind.
Der erste große Themenbereich sind Unwetter. Dieses Thema stellt in der Regel die meisten Einsätze im Bereich technische Hilfe. Oft handelt es sich um kleine Einsäte wie das Entfernen von Gehölz, welches im Sturm auf die Straße gefallen ist. Hier hat die Feuerwehr zwei Aufgaben. Erstens das Beseitigen von Gefahren durch herabstürzende Bäume oder Äste. Zweitens die Beseitigung von Gefahrenquellen durch auf die Fahrbahn gestürzter Bäume. Hierfür wird der sichere Umgang mit der Kettensäge geübt. Wie auch das Fällen von Bäumen mit z. B. Überhang. Hierfür machen die Kameraden den Kettensägenschein im Modul A und B. Neben den Stürmen ist das zweite Problem starke Regenfälle. Hier übt die Feuerwehr das z. B. lenzen von Kellerräumen. Viele ältere Riester werden sich auch an das letzte große Hase-Hochwasser im Sommer 2010 erinnern. Auch für solche Fälle trainiert die Feuerwehr, was kann man machen und wo sind die Schwachstellen. Allgemein hat das Thema Katastrophenschutz in den letzten Jahren im Bereich der Feuerwehr zu genommen und ist so auch immer häufiger Thema am Dienstabend.
Ein weiterer klassischer Einsatzbereich ist die Unterschätzung unserer Kollegen von der Polizei und dem Rettungsdienst. Hier geht es oft los mit dem Stichwort Person hinter Tür. Hierfür trainieren wir das Öffnen von Türen mit einem Ziehfix oder den Weg über ein halb offenes Fenster. Das Ziel ist, mit minimaler Zerstörung schnell einen Zugang zur hilfebedürftigen Person zu schaffen. Da man als Feuerwehr man neben einem Plan A auch am besten gleich einen Plan B und C haben sollte, wird z.B. auch das gewaltsame öffnen mit einem sogenannten Halligan Tool trainiert. Als letzte Option gibt es dann noch das schwere Gerät wie Trennschleifer oder Spreizer.
Neben der Öffnung von Türen unterstützt die Feuerwehr bei Suchaktionen vermisster Personen mit z.B. einer Wärmebildkamera, Ausleuchten und Absichern von Einsatzstellen oder beim Tragen von Patienten aus schwierigen Lagen. Aus diesem Grund trainieren wir an Dienstabenden auch regelmäßig mit anderen Einheiten. Häufig hat man Übungen und Dienste mit dem Rettungsdienst, aber auch die Drohnenstaffel, die Suchhundestaffel aus Damme oder die Taucher aus Alfhausen waren schon zu Besuch.
Natürlich ist die Feuerwehr auch neben den Menschen für die Rettung von Tieren zuständig. Hier wird das Retten von Tieren aus z.B. eingebrochenen Güllegruben im Stall oder aus Flüssen thematisiert.
Die Einsätze mit dem größten Presseecho sind in der Regel die Verkehrsunfälle. Da zum Einsatzgebiet der Riester Feuerwehr auch einige Landesstraßen gehören, kommt es auch mal zu Unfällen mit höheren Kräften und daraus resultierenden eingeklebten Personen. Wir trainieren 2 Arten der Rettung. Einmal die Sofortrettung in Situationen, wenn der Patient z.B. Reanimationspflichtig ist, eine Arterielle Blutung hat, Feuer oder der Notarzt es anordnet. Die zweite Version ist die schnelle Rettung, die Patienten schonender ist. Grundsätzlich versucht die Feuerwehr die golden Hour of Shock einzuhalten nach der wir ca. 20 min zur Befreiung des Patienten haben. Beim Thema Verkehrsunfall trainieren die Riester Brandschützer nach dem Rettungsgrundsatz:
1. Sichern Hier wird geschaut wie sichert man eine Einsatzstelle richtig gegen den fließenden Verkehr und Einsätzen in den Abend oder Morgenstunden ist die richtige Ausleuchtung der Einsatzstelle wichtig. Dann muss der PKW gegen wegrollen, Kippen oder Stürzen gesichert werden. Zum Schluss wird der PKW stabilisiert. Der PKW soll sich möglichst wenig bewegen, um den Patienten am besten retten zu können. Hier arbeiten die Riester Feuerwehr seid neusten mit dem Stap Pack System eine schnelle Möglichkeit zu stabilisieren.
2. Zugangschaffen Als Nächstes wird so schnell wie möglich ein innerer Retter ins Fahrzeug gebracht, der die Patientenversorgung einleiten kann. Hierfür wird durch Glasmanagement oder durch den Kofferraum ein Zugang ins Auto geschaffen.
3. Sofortmaßnahmen Dies ist das Thema der Rettungsdinstlicherversorgung und Erste Hilfe.
4. Befreien Dieses Schritt nimmt im Training fast die meiste Zeit ein. Es wird geübt, wie man verschiedene Befreiungsöffnungen am Fahrzeug schaffen kann, durch die der Patient gerettet wird. Ich nenne hier mal ein paar klassische Techniken wie die große Seitenöffnung, Tunneln oder 3 Tür. Ziemlich spektakulär sieht immer das Dach abklappen aus, welches aber nur noch selten zum Einsatz kommt. Sollte der Patient auch noch eingeklemmt sein werden zusätzlich Maßnahmen wie der Dash-Lift trainiert. Diese Techniken kann man in der Galerie sehen.
5. Der letzte Schritt ist es, den Patienten an den Rettungsdienst zu übergeben.
Dienstabend Objektbesichtigung
Die letzte Kategorie an Dienstabenden ist die Objektbesichtigung. Hier fahren die Kameraden zu Firmen oder Orten in Rieste und schauen sich die Besonderheiten für die Feuerwehr ein. Dies nimmt in Rieste aufgrund der großen Vielzahl an unterschiedlichen Objekten einen wichtigen Platz ein. Beginnen wir am Alfsee mit großen Touristen Flächen auf engen Raum, über den Ortskern mit Schule und Kindergarten bis hin zum Niedersachsenpark mit vielen großen Gewerbebetrieben. Jede Firma hat seine Besonderheiten, um im Ernstfall richtig und schnell handeln zu können ist es wichtig diese zu kennen.
Freiwilligen Feuerwehr Rieste
Die Freiwillige Feuerwehr Rieste ist eine Stützpunktfeuerwehr innerhalb der Samtgemeinde Bersenbrück, die 1934 gegründet wurde. Heute hat die Feuerwehr Rieste unter der Leitung von OrtsBM Sven Kramer und Stellv. Frank Ewing 48 aktive Mitglieder (seit 2002 auch mit Feuerwehrfrauen) und 10 Mitgliedern in der Alters- und Ehrenabteilung.
Die Ortswehr hat jährlich ca. 50 Einsätze und wirkt bei verschiedenen Übungen mit anderen Wehren mit.
Der im April 2008 gegründete Förderverein unterstützt mit seinen zahlreichen Mitgliedern die Feuerwehr aktiv, und so versuchen wir die optimalste Sicherheit der Riester Bürger und der Umgebung zu bekommen.
Ihre Freiwillige Feuerwehr Rieste
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