Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Rieste
Foto der Feuerwehr von 1934
Vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Rieste gab es in der Gemeinde die Verpflichtung zur Brandbekämpfung: Jeder Haushalt hatte, seiner Größe und seinem Anteil an der Mark entsprechend, Geräte zur Brandbekämpfung, wie Ledereimer, Feuerhaken und -patschen stets in gutem Zustand bereit zu halten, was jährlich überprüft wurde. Weiter war festgelegt, wer die Feuerspritze zu bespannen und zu bedienen hatte, sowie die Bezahlung dafür. Diese Kosten wurden in Rieste aus der Markkasse bestritten. Bei der Teilung der Mark wurde dafür dann eine Fläche für diese Kosten der Gemeinde zugewiesen. Seit etwa 1750 gab es im Osnabrücker Lande auch eine Feuerversicherung. Zu Hannoverscher Zeit wurden dann auch Vorschriften für vorbeugenden Brandschutz erlassen: So mussten die bis dahin am 2. Balken angebrachten Dielentüren zur Verbesserung der Fluchtmöglichkeit an den Giebel vorgesetzt werden, und am rückwärtigen Giebel war eine Feuertür herzustellen, um auch hier einen besseren Fluchtweg zu haben. Auch hinten überstehende Giebel waren nicht gern gesehen, sind aber zum Teil noch heute vorhanden. Im Vermessungsregister der Gemeinde Rieste, aufgestellt von den Offizieren du Plat im Herbst 1784, ist unter der Nr. 142 auf dem Lienacker das Spritzenhaus angeführt. Der Lienacker befand sich zwischen den Höfen Stockhau und Beckermann. Zu Beginn dieses Jahrhunderts war dann das Spritzenhaus am Ortsausgang des Dorfes zum Diek hin neben der damals errichteten evangelischen Kapelle, wo auch das jetzige Gerätehaus (1995) steht. Es hatte zunächst zwei Unterstellplätze für die Spritze und den Leichenwagen, dazwischen war der Mannschaftsraum. Als dann 1918 eine Flüchtlingsfamilie aus Ostpreußen, die aus dem an Polen abgetretenen Gebiet bei Suwalki kam, in der Gemeinde untergebracht werden mußte und sich niemand fand, der sie aufnahm, wurde das Haus aufgesteckt, der mittlere Raum für die Treppe genommen und die Familie dort untergebracht. Gleichzeitig wurde am Nordgiebel eine Vorrichtung zum Trocknen der Schläuche angebracht, was bei den damals gebräuchlichen Schläuchen sehr wichtig war.
Als es sich nach 1933 herausstellte, dass es für jeden besser war, wenn er in einer Organisation Mitglied war, wurde hier, wie auch in vielen benachbarten Gemeinden, die Freiwillige Feuerwehr gegründet und die Chronik beginnt dann mit dem Versammlungsprotokoll vom 15. März 1934 wie folgt:
“Am 15. März 1934 versammelten sich im Saale Bücker hierselbst einige junge Leute aus dem Dorf Rieste zwecks Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Um 8 Uhr abends eröffnete der Einberufer, Dorfschulze Herrn. Röwekamp, die Versamrnlung. Nach einer aufklärenden Aussprache verlas Herr W. Knabke das vom Landrat Dr. Peche bereits genehmigte Statut. Als Brandmeister wurde W. Knabke und zum Löschmeister E. Richter bestimmt.
Folgende Leute traten der Wehr bei:
- Bernh. Buschermöhle
- Fr. Luttmer
- Heinr. Bosse
- Bemh. Walter
- O. Zur Oeveste
- Heinr. Wübbold
- Heinr. Kramer
- Jos. Kreutzmann
- Jos. Stuckenberg
- Herrn. Stuckenberg
- Jos. Kramer
- Georg Fleddennann
- Rud. Schwering
- Emst Bettermann
- Fritz Bruns
- W. Knabke
- Jos. Walter
- Heinr. Minning
- Heinr. Stuckenberg
- Herrn. Bödecker
- Herrn. Walter
- Bernh. im Walle
- Herrn. Brandewie
- Fritz Bollmann
- Viktor Möllmann
- Herrn. Luttmer
- Franz Torbecke
- Alfons Torbecke
- Herrn. Torbecke
- Gustav Niemann
- August Kreutzmann
- Wilhelm Rothert
- August Schnuck
In den dann folgenden Versammlungen wurde neben der Bestellung der Ausrüstung, die zunächst aus Mützen, Koppeln, Stahlhelmen, Steigergurten, Steigerleinen, Steigerbeilen, Faschinenmessern und Schulterriemen bestand und später durch die von den Riester Schneidern gefertigten Uniformen ergänzt wurde, ein monatlicher Beitrag von 25 Pfennig festgesetzt, bei Nichterscheinen zum Dienst sollten 10 Pfennig und bei unentschuldigtem Fehlen 50 Pfennig gezahlt werden. Dann “ließ nach vorangegangenen Fußdienstübungen der Brandmeister die Mannschaften einzeln vorübermarschieren und sie gelobten durch Handschlag Treue und Gehorsam”. Als weitere Anzeichen der “Neuen Zeit” wurde dann ein Kamerad laut ministeriellem Erlaß in die SA zurückversetzt und später ein Kamerad für einige Zeit aus der Wehr ausgeschlossen. Weiter war die Anwesenheit bei nationalen Feiertagen und Veranstaltungen der Partei Pflicht.
Das erste Feuerwehrfest wurde dann am 2. Weihnachtstag 1934 bei Bücker gefeiert. Der Eintritt betrug 50 Pfennig, und die 4 Musiker aus Lohne kosteten 56 Mark. Im Haushalt der Gemeinde wurden 900 Mark veranschlagt zur Vervollständigung der von der Pflichtfeuerwehr übernommenen Geräte und dafür 17 Schläuche je 15 m mit Storzkupplung bestellt und weitere 13 Storzkupplungen für noch vorhandene Schläuche, sowie Arbeitskittel für die Mannschaft und Signalhörner angeschafft. Die erste Übung war am 29. April 1935, Übungsobjekt war die Scheune des Hofes Wiebolt. Dazu wurde Wasser aus dem gegenüberliegendem Graben genommen, nachdem die Kameraden die Spritze dahin gezogen hatten. Der erste Alarm war am 12. Mai während der Eröffnungsfeier des neuen Schießstandes im Rott. Es brannte im Klosterforst in der Voßlunge. Das Feuer wurde schnell erstickt, und die Kameraden konnten “nach kurzer Unterbrechung ihrem Festtaumel wieder nachgehen”. Im Jahre 1938 wurde eine Motorspritze zusammen mit einem Kraftwagen NAG 7-Sitzer mit Anhänger und weiteren 150m Schlauch zum Preis von 4188,- Mark angeschafft. Dazu gaben Landkreis, Brandkasse und Concordia-Versicherung einen Zuschuss und die Brandkasse außerdem noch ein niedrig verzinsliches Darlehen. 1940 wurde noch folgendes berichtet: Der Wehrführer Knabke wurde zur Wehrmacht eingezogen, sein Nachfolger wurde Bernhard Walter. Am 10. April fiel der Kamerad F. Brandewiede in Norwegen, und am 29. September wurde das Heuerhaus Bieste im Wittefelderort durch ein abgeschossenes englisches Flugzeug in Brand gesetzt. Damit endet die Chronik der Wehr bis 1950. Es ist aber bekannt, dass die Wehr während dieser Zeit stark in Anspruch genommen wurde und auch zu Einsätzen nach Luftangriffen nach Osnabrück gerufen wurde. In dieser Zeit wurde die Wehr durch junge Leute von der Feuerwehr-HJ unterstützt, um einsatzfähig zu bleiben. Aus dieser Zeit stammen die Mitglieder, die heute die Ehrenzeichen für 50jährige Mitgliedschaft tragen. Als Nachfolger von Bernhard Walter führte Rudolf Schwering die Wehr.
Am 12.10.1950 waren folgende Kameraden unter Ortsbrandmeister Josef Bosse in der Wehr Rieste:
- Josef Bosse seit 1941
- Rudolf Schwering seit 1934
- Friedrich Bruns seit 1934
- Ernst Bettermann seit 1934
- Heinrich Hinrichs seit 1942
- Bernhard Schmies seit 1942
- Fritz Albers seit 1939
- Georg König seit 1942
- Johannes Bosse seit 1942
- Heinrich Kreutzmann seit 1942
- Willi Strubbe seit 1943
- Erich Krowas seit 1946
- Gustav Bücker seit 1944
- Franz Klück seit 1946
- Josef Bollmann seit 1948
- Theo Schwitters seit 1948
- Erich Ebeling seit 1949
- Egon Berg seit 1949
- Siegfried Köller seit 1949
- Willi Spiering seit 1949
- Fritz Bücker seit 1949
- Walter Duwendack seit 1950
- Helmut Schillingmann seit 1950
- Horst Setzkorn seit 1950
Im Jahre 1950 wurde ein neues Fahrzeug Typ Ford Ruhr angeschafft, Kamerad Bruns zum Gerätewart und Kamerad Schwering zu dessen Stellvertreter ernannt. Für dieses Fahrzeug wurde die eine Garage im Gerätehaus nach hinten erweitert und mit einem Fenster versehen, der Spritzenanhänger war weiterhin in der 2. Garage untergebracht. Später wurde das Fahrzeug dann umgebaut und die TS mit den Saugschläuchen auch im LF 8 mitgenommen, und der Leichenwagen, der seit 1938 bei Müller im Dieck stand, konnte wieder in die 2. Garage einziehen. Die Löschwasserversorgung wurde in den von den Riester Wasserläufen weiter entfernten Gebieten durch Löschteiche zum Teil sichergestellt, die von der Wehr zu unterhalten waren. Zuletzt gab es noch Teiche im Vogelpool, bei Böning im Burlagerort und bei Pardiecks Hof. Weitere Teiche im Burlagerort waren seit dem Beginn der Verkoppelung im Westerfeld verschwunden. Im Jahre 1952 wurde bei Böning der erste Feuerlöschbrunnen gebohrt, dem dann in rascher Folge die Brunnen im Barlagerort, im Vogelpool, im Enkelstrodtort und im Diek beim Kriegerdenkmal und beim Hof Hagedorn-Stermann folgten. Mit dem Bau des Riester Wasserwerkes im Kleinen Esch im Jahre 1963/64 kamen die ersten Hydranten dazu, die jetzt mit über 55 Entnahmestellen die Löschwasserversorgung mit sicherstellen
Der erste Maskenball wurde im Jahre 1961 gefeiert mit Prinz Erich (Niemann) mit großem Erfolg. In den folgenden Jahren wurde das Fest mit der Beteiligung des Karnevalsvereins des Gesangsvereins Freya Bramsche und später auch noch mit der Karnevalsvereinigung De Klumpkes der niederländischen Einheit in Hesepe gefeiert bis zu deren Auflösung im Jahre 1989.
Der tragische Tod des Ortsbrandmeisters Josef Bosse im Januar 1963 in Ausübung seines Dienstes machte eine Neuwahl erforderlich, wobei nur Kameraden gewählt werden konnten, die auch über Tag erreichbar waren. Von den vorgeschlagenen Kameraden Willi Strubbe und Georg König wurde der letztere gewählt. Im selben Jahre erhielt die Wehr durch Beitritt von zahlreichen Kameraden eine gute Verstärkung.
An Brandeinsätzen sind besonders zu erwähnen der Sylvesterabendbrand des Hauses Devermann bei stürmischem Wetter, wo beklagenswerterweise das Fahrzeug nicht ansprang und zur Brandstelle mehr geschoben wurde, als es fuhr und die Sirene ebenfalls versagte; der Brand des Hofes Gr.-Burlage im Herbst 1960, dem das Wohn- und Wirtschaftsgebäude zum Opfer fiel und im Januar 1964 der Brand des Hofes Kl.-Kreutzmann, wo kaum Vieh gerettet werden konnte. Dieser wieder aufgebaute Hof brannte dann 1980 abermals. Dann folgte eine Brandserie, der in wenigen Jahren die Höfe Freie, Wiebolt, Sube, Beckermann, die Scheunen der Höfe Schwitte, Richtering und des Heuerhauses Helmich-Zeits ,sowie der Schweinestall des Hofes Richter zum Opfer fielen.
Der große Waldbrand im Hollenberg, verursacht durch ein kleines Feuer am Parkplatz der Autobahn, hielt die Wehren der schon neu gebildeten Samtgemeinde Bersenbrück mehrere Tage in Atem und konnte nur durch Ausschieben von Boden rund um die Brandstelle unter Kontrolle gebracht werden. Erst der Herbstregen sorgte dann für das endgültige Aus.
Im Jahre 1971 wurde das neue LF 8 Mercedes der Wehr übergeben, dafür wurde die Garage im Gerätehaus in Eigenleistung erneuert und isoliert. Im Zuge der Gebietsreform erhielt Rieste das TLF 8 des ZB von der Wehr Vörden, da Vörden zum Landkreis Vechta kam. Dieses paßte gerade in die 2. Garage, das Einfahren war jedoch Millimeterarbeit. Danach kam die Ausrüstung der Wehr mit Schaumlöschgerät, um 1972 wurden die ersten 6 Kameraden in schwerem Atemschutz ausgebildet und darauf die Geräte und Masken angeschafft. Das alte Gerätehaus wurde 1975 von den Kameraden der Wehr unter Zuhilfenahme eines Radladers abgebrochen, damit das neue Haus an derselben Stelle errichtet werden konnte, dessen Richtfest noch im Oktober 1975 gefeiert werden konnte. Der Einzug war dann im März und die feierliche Einweihung am 19. Juni. Im Jahre 1975 trat Georg König als Ortsbrandmeister zurück, und auf der Jahresversammlung wurden Heinrich Wiebolt zu seinem Nachfolger und Alfred Vocke zu seinem Stellvertreter gewählt. Es folgte als nächster Schritt die Ausrüstung der Fahrzeuge mit Funk und die Sirenenalarmierung per Funk von der Leitstelle Osnabrück zugleich mit der Einführung des Notrufes 112. 1991 erhielt die Wehr als Ersatz für das TLF 8 Unimog, das dann der Wehr Charlottenthal in Mecklenburg überlassen wurde, ein neues TLF 8 Magirus, das nach Einholung im Juni dann am 13. September feierlich eingeweiht wurde.
Auf der Jahresversammlung im Jahre 1993 trat Ortsbrandmeister Wiebolt nach 18jähriger Wehrführung zurück, ebenso sein Stellvertreter Alfred Vocke. Zu Nachfolgern wurden als Ortsbrandmeister Wilhelm Wernke und als Stellvertreter Thomas Vocke gewählt, die dann im Juli durch die Samtgemeinde feierlich verpflichtet wurden, während Heinrich Wiebolt zum Ehrenortsbrandmeister ernannt wurde.
Im Jahre 1997 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus an der Barlager Straße gebaut, das 1998 eingeweiht werden konnte. Seitdem gibt es drei Garagen, in denen auch das neue Löschfahrzeug LF 16 (Anschaffung: 2003) sowie das Mehrzweckfahrzeug (Anschaffung: 2007) Platz finden. Im Erdgeschoß befindet sich ein geräumiges Brandmeisterdienstzimmer, während im Obergeschoß eine Küche und insbesondere ein großer Versammlungsraum vorhanden sind.
Das Mehrzweckfahrzeug wurde 2013 als Einsatzleitwagen (ELF1) ausgestattet: Die Übergabe des Fahrzeuges war im Juni 2013. Die Feuerwehr Rieste verfügt nun mit dem Abschluss der Umbauarbeiten über einen modernen ELW 1, der über Mittel des Feuerwehrbudgets sowie des Fördervereins finanziert wurde. Dieser im April 2008 gegründete Förderverein unterstützt die Feuerwehr aktiv. Er fördert sie in finanzieller Hinsicht bei Beschaffungen von Fahrzeugen, Ausrüstung und Geräten, unterstützt bei Fortbildungen und Übungen, hilft bei der Jugendarbeit und engagiert sich für die Öffentlichkeitsarbeit sowie Lehr- und Informationsveranstaltungen. Rund 100 Bürger sind ihm mittlerweile beigetreten und finanzieren so die Ausstattung der Riester Wehr mit. So wurde u.a. auch eine Wärmebildkamera durch die Finanzierung dieses Fördervereins beschafft.
Die Freiwillige Feuerwehr Rieste ist heute eine Stützpunktfeuerwehr innerhalb der Samtgemeinde Bersenbrück, unter der Leitung von Ortsbrandmeister Sven Kramer und seinem Stellvertreter Frank Ewing. Die beiden sind 2011 als Nachfolger von Wilhelm Wernke und Thomas Vocke gewählt worden. Wernke wurde im gleichen Jahr als Nachfolger von Günther Welp zum Gemeindebrandmeister der Samtgemeinde Bersenbrück gewählt.
Die Riester Wehr hat heute 42 aktive Mitglieder (seit 2002 auch mit Feuerwehrfrauen) und 10 Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung.
Die Riester Ortswehr hat jährlich ca. 30 Einsätze. Am 25.05.2014 feiert sie ihr 80jähriges Gründungsjubiläum. Es stehen wieder neue Herausforderungen an: Durch den Niedersachsenpark und der damit verbundenen Ansiedlung neuer großer Betriebe wie z.B. Adidas oder Grimme wird das Betätigungsfeld erheblich erweitert.
Nach dem Zugunglück 1998 in Eschede wurde landesweit eine spezielle Einheit für die technische Rettung bei Bahnunfällen ins Leben gerufen – die „TE Bahn“. Die Feuerwehr Rieste ist seit dem Jahren 2014/2015 Teil der TE 2 im Landkreis Osnabrück. Diese Einheit setzt sich zusammen aus dem ELW 1 Bramsche, dem LF 20 Achmer, dem GKW 2 THW Bad Essen, dem TLF 3000 Hesepe, dem GW-L2 Bramsche und dem HLF 16/12 Rieste. Gemeinsam werden jährlich Übungen durchgeführt, um den Sonderfall von größeren Bahnunfällen zu trainieren und die Zusammenarbeit der verschiedenen Einheiten zu optimieren.
Im Jahr 2018 traten die Kameraden Jonas Münstermann, Mika Torbecke, Johannes Stricker und Leon Langkamp der Tauchereinheit der Feuerwehr Alfhausen bei. Mittlerweile haben mehrere Kameraden ihre Tauchausbildung erfolgreich abgeschlossen, und weitere befinden sich noch in der Ausbildung. Diese Zusammenarbeit zwischen den Wehren stärkt nicht nur die Fähigkeiten im Bereich der Wasserrettung, sondern auch den Teamgeist und die Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg.
Ein weiterer bedeutender Meilenstein in der Entwicklung der Feuerwehr Rieste war die Gründung der Jugendfeuerwehr am 18. September 2022. Im Langhaus am Alfsee fanden sich 40 Kinder aus Rieste und Alfhausen zusammen, um den ersten Schritt in den Feuerwehrdienst zu machen. Kristine Knufmann wurde als erste Jugendfeuerwehrwartin gewählt und brachte viel Engagement in die Arbeit mit den jungen Feuerwehrangehörigen. Die Dienste und die gesamte Organisation der Jugendfeuerwehr laufen in enger Kooperation mit der Feuerwehr Alfhausen, was den Austausch und die Unterstützung zwischen den beiden Wehren fördert. Die Jugendfeuerwehr ist ein wichtiger Bestandteil der Feuerwehrarbeit, da sie die Grundlage für den Nachwuchs bildet und jungen Menschen eine verantwortungsvolle Aufgabe bietet.

Im Jahr 2023 gab es auch einen Wechsel in der Führung der Feuerwehr Rieste: Nach zwölf Jahren erfolgreicher Arbeit trat Frank Ewing als stellvertretender Ortsbrandmeister nicht wieder zur Wahl an und übergab das Amt an Jörn Vocke, der im März 2023 gewählt wurde. Zusammen mit Ortsbrandmeister Sven Kramer führt Jörn Vocke seit dem 1. August 2023 das Team der Feuerwehr Rieste. Ihre Zusammenarbeit sorgt für frischen Wind und eine starke Führung, die die Wehr weiterhin auf ihrem erfolgreichen Kurs hält.
Die Geschichte der Feuerwehr Rieste ist geprägt von kontinuierlicher Entwicklung und dem stetigen Anpassen an die wachsenden Anforderungen des Ortes und der Region. Ein bedeutender Schritt in der Geschichte der Feuerwehr war der Austausch des alten TLF 8/18, das 1991 angeschafft und von den Kameraden liebevoll „Wilde Hilde“ genannt wurde. Dieses Fahrzeug hatte uns viele Jahre lang treue Dienste geleistet, doch mit dem stetig steigenden Wachstum und den damit verbundenen Herausforderungen war es 2024 an der Zeit, sich neu aufzustellen. Das TLF 8/18 wurde durch ein modernes TLF 4000 der Firma Schlingmann ersetzt. Das neue Fahrzeug ist mit einer Staffelkabine ausgestattet und verfügt zusätzlich über einen Akku-Rettungssatz und eine Frontwerfer. Die Ausstattung ist speziell auf zukünftige Anforderungen ausgelegt. So ist die Feuerwehr Rieste bestens gerüstet, um auch die neue Autobahnabfahrt im kommenden Jahr sicher zu meistern und im Einsatzfall schnell und effizient zu handeln.
Im Jahr 2024 feierte die Feuerwehr Rieste schließlich ihr 90-jähriges Jubiläum. Das Ereignis wurde im September mit einem großen Tag der offenen Tür begangen. Zahlreiche Wehren aus der Region kamen zu Besuch, und die Gäste konnten eine beeindruckende Ausstellung verschiedener Sonderfahrzeuge bewundern. Unter anderem wurden eine Drehleiter, ein Rüstwagen, ein Gerätewagen Gefahrgut und eine Tauchereinheit präsentiert. Ein ganz besonderes Highlight war der TAF 35 der Feuerwehr Holdorf, ein innovativer Löschroboter der Firma Alpha Robotics in Kooperation mit Magirus.
Im Sommer 2021 gab es gelebte Solidarität nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal gab es eine spontan organisierte Spendenaktion der Feuerwehr Rieste. Hier wurden Geldspenden gesammelt. Die Ergebnisse der Aktion kam der Feuerwehr Prüm im Ahrtal zugute. Im Sommer 2024 wurde die Feuerwehr Rieste von der Feuerwehr Prüm eingeladen, um die Freundschaft und gegenseitige Unterstützung zu feiern. Eine Abordnung der Feuerwehr Rieste reiste nach Prüm zum Feuerwehrfest.
Auch einige größere Einsätze sind den Kameraden in den letzten Jahren in Erinnerung geblieben. Zwei besonders herausfordernde Hochwassereinsätze fanden 2010 und 2023 statt. Im August 2010 sowie über die Weihnachtsfeiertage 2023 kämpfte die Feuerwehr Rieste gegen Überschwemmungen. Ein mobiler Damm wurde im Mayerhof errichtet und an vielen Stellen im Ort wurden Sandsäcke aufgeschichtet, um das Wasser der Hase zu stoppen und größeren Schaden zu verhindern.
Besondere Erinnerungen gibt es auch an die Brände der letzten Jahre. Besonders eindrucksvoll war der Brand in der Nacht zum 1. Oktober 2020, als das neue Naturschutz-Bildungszentrum auf dem Alfseedamm in Brand geriet. Das Feuer griff von mehreren Seiten an und der Feuerschein war weithin sichtbar, sogar über den Deich hinaus. Am nächsten Morgen war das Gebäude fast komplett abgebrannt. Auch der heiße Sommer 2019 hinterließ bleibende Eindrücke. Innerhalb einer Woche wurden insgesamt 11 Flächenbrände gemeldet, die die Kameraden bei um die 30 Grad Außentemperatur bewältigen mussten.
Die Zahl der Einsätze stieg in den 2020er-Jahren stetig an. Inzwischen verzeichnet die Feuerwehr Rieste jährlich etwa 50 Einsätze und in manchen Jahren sogar noch mehr. Besonders der wachsende Niedersachsenpark mit seinen vielen Brandmeldeanlagen trägt erheblich zu dieser Zunahme bei.
– Fortsetzung folgt –
Freiwilligen Feuerwehr Rieste
Die Freiwillige Feuerwehr Rieste ist eine Stützpunktfeuerwehr innerhalb der Samtgemeinde Bersenbrück, die 1934 gegründet wurde. Heute hat die Feuerwehr Rieste unter der Leitung von OrtsBM Sven Kramer und Stellv. Frank Ewing 48 aktive Mitglieder (seit 2002 auch mit Feuerwehrfrauen) und 10 Mitgliedern in der Alters- und Ehrenabteilung.
Die Ortswehr hat jährlich ca. 50 Einsätze und wirkt bei verschiedenen Übungen mit anderen Wehren mit.
Der im April 2008 gegründete Förderverein unterstützt mit seinen zahlreichen Mitgliedern die Feuerwehr aktiv, und so versuchen wir die optimalste Sicherheit der Riester Bürger und der Umgebung zu bekommen.
Ihre Freiwillige Feuerwehr Rieste
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