TH3Y – PKW gegen Zug

Am Mittwoch Nachmittag wurde die Feurwehr Rieste gemeinsam mit zahlreichen weiteren Einsatzkräften an einen unbeschrankten Bahnübergang am „Strubbenweg“ alarmiert. Vor Ort hatte eine aus Osnabrück kommende Nord-West-Bahn einen querenden PKW erfasst und in den Seitenraum der Bahnstrecke geschleudert.

Das ersteintreffende HLF der Feuerwehr Rieste begann unverzüglich mit der Versorgung und Rettung des eingeklemmten PKW-Fahrers. Neben der medizinischen Versorgung durch zwei rettungsdienstlich ausgebildete Kameraden wurden umgehend das technische Gerät für eine Sofortrettung vorbereitet. Der Fahrer wurde innerhalb weniger Minuten aus dem Fahrzeug befreit und anschließend durch den Rettungsdienst weiterversorgt. Ein Rettungshubschrauber aus Rheine flog den Patienten anschließend in ein Osnabrücker Krankenhaus, in dem er leider kurz darauf seinen schweren Verletzungen erlag.

Die Insassen des Zuges blieben zum Glück unverletzt. Sie wurden durch Kräfte der Riester und Alfhausener Feuerwehr aus dem Zug evakuiert und mit mehreren Taxen an die nächstgelegenen Bahnhöfe verbracht.

Im Einsatz waren unter der Leitung von Brandmeister Jörn Vocke rund 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst. Weitere Einheiten blieben in Bereitstellung oder konnten die Anfahrt abbrechen. Sie waren zunächst aufgrund der unklaren örtlichen Lage alarmiert worden, mussten aber nicht mehr tätig werden.

TH Unterstützung Munitionsfund

Am Montag Nachmittag wurde der Ortsbrandmeister der Feuerwehr Rieste durch den Leiter des Ordnungsamtes, Andreas Schulte, über den Fund eines Weltkriegsblindgängers im Bereich Lage informiert.
Der Kampfmittelräumdienst aus Wardenburg war zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs. Ein Sondelgänger hatte auf einer landwirtschaftlichen Fläche neben dem Friedhof zuvor den ungewöhnlichen Fund gemacht.

Nach einer ersten Begutachtung wurde im Rahmen des Ortskommandos in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt und der Polizei die Evakuierung der Bürgerinnen und Bürger vorbereitet. Alle Bewohnerinnen und Bewohner in einem Radius von 1000 Metern mussten ihre Wohnungen verlassen, Landes- und Kreisstraße wurden gesperrt, der Zugverkehr auf der Strecke Osnabrück – Bremen wurde eingestellt. Zur Unterstützung wurden die Feuerwehren aus Epe, Gehrde und Alfhausen alarmiert.

Nach einer zügigen Einteilung der Kräfte wurde dann unverzüglich mit der Evakuierung und den Straßensperren begonnen. In der Grundschule Rieste wurde durch die Malteser aus Bramsche und Alfhausen ein Evakuierungszentrum eingerichtet, welches im Verlauf des Abends von gut 100 Personen besucht wurde. Bewohnerinnen und Bewohner mit Mobilitätseinschränkungen wurde durch den MHD transportiert, bettlägerige Personen wurden per Liegendtransport evakuiert.

Die Evakuierung verlief größtenteils problemlos, bei einer Hand voll Haushalten mussten die Kolleginnen und Kollegen der Polizei zur Unterstützung anrücken. Um 20:38 Uhr war dann nach einem abschließenden Überflug eines Hubschraubers der Polizei „Sicherheit hergestellt“ und die Spezialisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst begannen mit der Entschärfung des Blindgängers.

Gegen 21:10 Uhr war die Bombe entschärft, alle Riester Bürgerinnen und Bürger konnten zurück in ihre Wohnungen. Die Malteser konnten die bettlägerigen Personen, die zwischenzeitlich in zwei umliegenden Krankenhäusern untergebracht worden sind, ebenfalls zurück ins Eigenheim transportieren.

 

Hier eine Übersicht aller eingesetzten Kräfte:

Die Feuerwehren Alfhausen, Epe, Gehrde und Rieste mit 11 Fahrzeugen 86 Kameradinnen und Kameraden

Die Polizei aus Bersenbrück, Quakenbrück und Bramsche mit 12 Polizistinnen und Polizisten und 6 Fahrzeuge

Der Hubschrauber der Polizei Niedersachsen aus Oldenburg

Der Malteser Hilfsdienst aus Alfhausen und Bramsche mit 16 Einsatzkräften und 9 Fahrzeugen

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst mit 3 Fachkräften und 2 Fahrzeugen

Das Ordnungsamt der Samtgemeinde Bersenbrück sowie Vertreter der Gemeinde Rieste mit 7 Personen

Der Notfallmanager der Deutschen Bahn

Der Hausmeister der Grundschule Rieste

Foto des Blindgängers: Hans Moor, Kampfmittelräumdienst
Restliche Fotos: Feuerwehr Rieste